Jahresprogramm 2023
Zuerst, wie seit Jahren, ein Aufruf um Mithilfe:
Der Geschichts- und Heimatverein arbeitet an der Erstellung eines Ortsfamilienbuches. Dies ist eine sehr aufwendige und zeitraubende Tätigkeit. Wir arbeiten die Kirchenbücher der beiden Kirchen durch und haben schon über 22.000 Personen und über 8.000 Familien eingegeben. Doch fehlen uns noch ganz viele, vor allem aktuelle Daten.
Wir bitten alle Wehrheimer Bürger um Unterstützung.
Wer seinen Stammbaum, sein Stammbuch oder andere Aufzeichnungen (alt und neu) zum Abschreiben zur Verfügung stellen will, bitte bei Robert Kroh (Tel. 59291) melden.
Wichtige Termine: (was grau ist, ist vorbei)
Vortrag zum Thema Gerichtswesen und Hexenverfolgung in Wehrheim und Anspach
Der für Samstag den 21.10.2023 geplante Termin im Wehrheimer Bürgerhaus muss leider abgesagt werden.
Gesundheitliche Gründe zwingen uns diesen interessanten Termin zu verschieben.
Er wird aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt und der neue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Geschichte trifft Poesie
Am Mittwoch den 16.08.2023 um 18:00 Uhr treffen wir uns am Wehrheimer Schwimmbad zu einem kleinen Abendspaziergang. Wir durchwandern das Bizzenbachtal (Pissemoch) und werden von unseren beiden Vorsitzenden, Stefan und Olaf Velte geführt. Dabei werden wir viel geschichtliches und literarisches zu diesem malerischen Wehrheimer Tal erfahren. Deshalb haben wir auch das Motto "Geschichte trifft Poesie" gewählt. Der Abschluss der Veranstaltung findet, in Form eines kleinen Umtrunks mit Wehrheimer Äppelwoi, in der Scholl-Hütte statt.
Wir gehen auch bei nicht so gutem Wetter und freuen uns auf rege Beteiligung. Denkt bitte an angepasste Kleidung (feste Schuhe, Regenschutz usw.)
Am Donnerstag den 13.07.2023 um 19:30 Uhr findet die diesjährige Mitgliederversammlung im Bürgerhaus Wehrheim statt.
Um rege Teilnahme wird gebeten, da ein Teil des Vorstands neu gewählt werden muss.
Im Anschluss an die Versammlung wird uns Olaf Velte über Schlagzeilen aus der Wehrheimer Vergangenheit berichten. Dies wird bestimmt ein interessanter und spannender Abschluss des Abends.
Eine schriftliche Einladung geht den Mitgliedern fristgemäß zu.
Am Mittwoch, den 19. April, gibt es, um 19 Uhr, im Wehrheimer Bürgerhaus eine Filmvorführung unter dem Titel: Aufgeben war keine Option (Die Zerstörung Kirdorfs vor 400 Jahren)
Die Filmdokumentation ist auch für Wehrheim sehr interessant, da die Hilfsbereitschaft der Wehrheimer Bevölkerung, geflüchteten Kirdorfern Asyl zu gewähren, im Jahre 1622 bittere Konsequenzen für unseren Ort hatte.
Über eine rege Teilnahme würden wir uns freuen. Es wird mit Sicherheit sehr interessant!
Als Referent können wir den Lokalhistoriker Herrn Stefan Ohmeis von der Arbeitsgemeinschaft "Unser Kirdorf" und Vorstandsmitglied des Kirdorfer Heimatmuseums begrüßen.
Der Film wurde schon 2x in Bad Homburg gezeigt und hatte insgesamt über 500 Zuschauer.
Nachfolgend der komplette Einladungstext von Herrn Ohmeis.
Die Hilfsbereitschaft der Wehrheimer Bevölkerung hatte 1622 bittere Konsequenzen.
In Wehrheim ist die eigene Geschichte im Dreißigjährigen Krieg zwar weitgehend überliefert, aber dass die Asylgewährung von geflüchteten Kirdorfer Einwohnern Anlass für einen schrecklichen Überfall von Wehrheim kurz vor Pfingsten gab, war im Dunkel der Geschichte weitgehend untergegangen und nur noch wenigen bekannt.
Die Belege dazu finden sich in Kirdorf. Bereits vier Jahre nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde die kleine Landgemeinde Kirdorf mit voller Wucht vom Krieg heimgesucht. Als der "Feuerteufel" Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel mit seinem Söldnerheer über Land zog, verschickte er an die vor ihm liegenden Dörfer Drohbriefe, die an den angesengten Ecken die Drohung "Blut" enthielten.
Auch die Kirdorfer Bevölkerung wird ein solches Schreiben erreicht haben, bevor der "Tolle Christian" in der Pfingstwoche vor 400 Jahren den Homburger Raum erreichte. Die meisten Einwohner flüchteten voller Panik in den Wald und nach Wehrheim. Vor dem wehrlosen Bauerndorf Kirdorf erschien am 5. Juni 1622 ein etwa 5000 Mann starkes Söldnerheer, das unter dem Befehl von Wolf-Heinrich von Isenburg-Birstein stand, dem ebenso wie seinem Braunschweigischen Oberbefehlshaber ein übler Ruf als skrupelloser "Kriegsunternehmer" vorauseilte. Drei Tage lang wüteten die Söldner in dem armseligen Dorf. Sie plünderten jedes Haus und drangsalierten, folterten und ermordeten große Teile der Bevölkerung, bevor sie den geflüchteten Kirdorfern nach Wehrheim folgten und dort ebenfalls bestialisch wüteten. Am dritten Tag, am 7. Juni 1622, wurde Kirdorf komplett niedergebrannt. Die Zukunft des Bauerndorfes am Vordertaunus war danach völlig ungewiss.
Die Geschichte der schwärzesten Tage Kirdorfs und Wehrheims wurde vom Kirdorfer Heimatmuseum erforscht und von Hans-Jürgen Gerlach und Stefan Ohmeis in einem 42-minütigen Dokumentarfilm mit dem Titel "Aufgeben war keine Option - Die Zerstörung Kirdorfs vor 400 Jahren" anschaulich dargestellt. Es lohnt sich, dieses wichtige Zeugnis der Geschichte Wehrheims am 19. April im Bürgerhaus anzusehen.
Weitere Veranstaltungen sind für 2023 geplant, können aber hier
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau beschrieben werden.
Also hin und wieder vorbeischauen!